Die Märchen beginnen gewöhnlich mit folgenden Worten: Es war einmal ....  In einem großen, prächtigen Schlosse lebte .... Und auch wenn das Schloss Karnity eine magische Stelle ist, ist seine Geschichte ganz real. Sie beginnt im 14. Jahrhundert, als in dem Privileg des Dorfes Groß Gottswalde, heute Bożęcin, das Landgut in Karnitten zum ersten Mal erwähnt wird. Ein Jahrhundert später wird Hans von Schönaich zum Eigentümer des Landgutes, das er als Belohnung für seinen Dienst beim Deutschen Orden erhielt.

Das Adelsgeschlecht von Schönaich hatte das Landgut in seiner Obhut dreihundert Jahre lang, und 1815 verkaufte das Landgut in Karnitten an Baron von Albedyhll. Diese Familie bewirtschaftete das Landgut sehr gut, und dessen Fläche betrug am Anfang des 20. Jahrhunderts beinahe 2300 ha. Nach dem 1. Weltkrieg ging das Landgut in Eigentum des Adelsgeschlechts von Günther über.

Die Schlossgeschichte ist auch die Aufzeichnung der Kämpfe und Zerstörungen. Während der Schwedisch-Polnischen Kriege wurde das Schloss Karnitten gegen 1635 verbrannt, und das heutige Schloss wurde 1856 im neogotischen Still gebaut, der perfekt den Reiz und die Magie der Romantik widerspiegelt. In der Schlossform begeistern dessen differenzierte Geschosse, und die Türme – der achteckige Turm an der Ecke von der Zufahrtseite, und der viereckige Turm von der Seeseite. Charakteristisches gotisches Kreuzgewölbe mit Lünetten krönt die Arkade des Haupteingangs. Die Terrassenbrüstungen wurden aus Kunststein mit neogotischem Ornament Vierblatt und Fischblase ausgeführt. Bis zum heutigen Tag wurden die originalen Holzbauelemente, der Kamin, und in den repräsentativen Räumen die Balkendecken erhalten. Das gesamte Schloss ist mit Klinker belegt.

Hotel Zamek Karnity


Architektonisch gesehen ist das Objekt einfach bezaubernd. Jedes Jahr kümmern sich die Eigentümer darum, dass die erforderlichen Sanierungsarbeiten durchgeführt werden, dabei wird konsequent in das altertümliche Klima der Innenräume nicht eingegriffen. Die ehemalige Reithalle wurde in das Hotelgebäude mit dem schönen Ballsaal umgestaltet, in dem die Aufmerksamkeit vor allem der offene unterhängte Dachbinder mit wunderschönen und reichen Schnitzereielementen fesselt. Auf dem Gelände befindet sich auch eine stillvolle Weinstube – das ehemalige Eishaus, und Resten der Mauer, der Steintreppe und die Bäume, die die ganze Geschichte sorgfältig aufbewahren. Der Hotelteil wird mit den Ferienhäusern ergänzt, und die Gäste können sich am Grill und am Lagerfeuer, in der Märchenwelt des Kobolds und am See erholen. Anzusehen ist auch das weite Gebiet – Wälder, Kanäle, Flüsse und die umliegenden Dörfer. Was kommt noch dazu? Das wird man noch sehen.